Folkwang Universität der Künste
Sustainability by Design (SbyD)
Mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen setzt sich das Vorhaben auseinander?
Die kommenden Dekaden stellen unsere Gesellschaft sowie die Wirtschaft vor große Herausforderungen bezüglich der Transformation hin zur Klimaneutralität und zu nachhaltigen Produktions- und Lebensweisen. Designmethoden und -prozesse haben durch ihre besondere Fähigkeit, Theorien und Forschung greifbar zu machen und in den Alltag zu transferieren, sowie durch ihre Eigenschaft als Bindeglied zwischen verschiedenen Disziplinen, das Potential, eine bedeutende Rolle in dieser Transformation zu spielen. Insbesondere in strukturschwachen Regionen (wie dem Ruhrgebiet) gilt es, dieses Potenzial zu nutzen.
Welche zentralen Ziele verfolgt das Vorhaben?
Ziel des Projekts „Sustainability by Design“ ist die transferorientierte Entwicklung, Implementierung und Reflexion von Strukturen und Prozessen, die den Einsatz von Gestaltungsmethoden für ein nachhaltiges Handeln in Gesellschaft und Wirtschaft fördern. Die Gestaltung fungiert dabei als Transferakteurin, durch die Methoden, Erkenntnisse und Theorien der Nachhaltigkeitsforschung angewandt und praxisbasiert in soziale, produkt- und dienstleistungsbasierte Innovationen transferiert werden, die zur Entwicklung einer klimaneutralen und ressourcenleichten Gesellschaft beitragen. Dieses Ziel soll durch den Aufbau eines inter- und transdisziplinären Transferbüros an der Folkwang Universität der Künste erreicht werden. Das Center for Sustainability by Design ist dem zentralen Transferbüro untergeordnet und beherbergt Labs zu drei Schwerpunkten: das Bio Lab, das Technology Lab sowie das Craft Lab, die spezielle Transfervorhaben entwickeln und durchführen.
Welche Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele sind geplant?
Das Vorhaben greift zentrale Bausteine der Transferstrategie der Folkwang Universität auf und setzt diese umfassend in einem langfristig angelegten Projekt um. Im Center for Sustainability by Design werden im Bio Lab, Technology Lab sowie Craft Lab – gemeinsam mit den Kooperationspartnern aus dem Bereich Nachhaltigkeitsforschung Wuppertal Institut und Fraunhofer UMSICHT – Fragestellungen und Transfervorhaben entwickelt und innerhalb von sechs Transferformaten umgesetzt: Artist / Designer in Residence, Nachhaltigkeitsberatung für KMUs, Workshopreihen, Ausstellungen, internationale Symposien und eine Existenzgründungsinitiative.
Die Formate wenden im Rahmen des Transfers von Nachhaltigkeitsforschung verschiedene Designmethoden an: Transition Design, Material Ecology, Circular Design, Bio-inspired/Bio-intelligent Design, Bio-computational Design, Xenodesign, Discursive Design, Reallabore und Sustainable Living Labs, Serious Play, Experimental Design, Reflective Practice, Improvisation, Scenario Mapping, Experiential Futures sowie transdisziplinäre performative Methoden.
Wie agiert das Vorhaben in der Region?
Regionale Vernetzung spielt im Projekt “Sustainability by Design" eine zentrale Rolle. Mit dem Wuppertal Institut und dem Fraunhofer UMSICHT stehen der Folkwang Universität zwei starke regionale Partner aus der Nachhaltigkeitsforschung zur Seite. Auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene ist eine Zusammenarbeit mit dem PACT Zollverein sowie der Stiftung Zollverein geplant. Im Bereich Existenzgründung vertieft die Folkwang UdK die Zusammenarbeit mit dem Essener Gründungs- und Unternehmenszentrum ZukunftsZentrumZollverein (Triple Z). Auf wirtschaftlicher Ebene sollen die bereits bestehenden Kontakte der Hochschule zu Klein- und Mittelständischen Unternehmen ausgebaut und proaktiv erweitert werden. In diesem Kontext wird auch die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH als Partnerin eine Rolle spielen.