Fachhochschule Südwestfalen, Hochschule Hamm-Lippstadt
Digitalise_SWF
Mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen setzt sich das Vorhaben auseinander?
Die Region Südwestfalen ist ländlich strukturiert und geprägt durch eine starke klein- und mittelständische Industrie. Digitalisierung, demografischer Wandel und Abwanderungsbestrebungen stellen die zentralen Zukunftsherausforderungen für die Region und ihre Wirtschaft dar.
Mit dem Transfer von Digitalisierungskompetenz in drei Handlungsfeldern „Digitale Industrie“, „Digitale Wirtschaft“ und „Digitale Anwendungen“ nehmen die Fachhochschule Südwestfalen und die Hochschule Hamm-Lippstadt diese Herausforderungen gezielt in den Blick und unterstützen die Region dabei, ihre Wirtschaftskraft vor dem Hintergrund der digitalen Transformation zu erhalten und die Attraktivität des ländlichen Lebensraums zu vergrößern.
Welche zentralen Ziele verfolgt das Vorhaben?
In dem Verbundvorhaben „Transfer von Digitalisierungskompetenz in die Region Südwestfalen“ (Digitalise_SWF) verfolgen die zwei Fachhochschulen der Region das Ziel, mit ihrer auf insgesamt sieben Standorte verteilten Präsenz in Südwestfalen die Wirtschaft und die Gesellschaft bei der digitalen Transformation zu begleiten und mit forschungsbasierten, innovativen Lösungsansätzen zu unterstützen. Die große Nähe zu den Bedarfsträgern durch die verteilten Hochschulstandorte ist ein wesentliches Merkmal des Projektes und ermöglicht in der Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern aus den Bereichen Wirtschaftsförderung und gesellschaftlicher Bildung einen guten Zugang zu Unternehmen und gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren. Gleichzeitig ist es jedoch notwendig, die auf sieben Standorte verteilten Kompetenzen in den Hochschulen stärker zu bündeln und in leistungsstarke, standortübergreifend miteinander agierende Netzwerkstrukturen zu überführen. In der Verbindung von lokaler Präsenz und regionaler Vernetzung liegt eine wesentliche Besonderheit des geplanten Vorhabens.
Welche Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele sind geplant?
Eine zentrale Maßnahme in dem Projekt ist die Bildung von sieben sogenannten „Virtuellen Instituten“ (VI), die als leistungsstarke Netzwerkeinrichtungen den forschungsbasierten Transfer leisten sollen. Die Zielsetzung der Virtuellen Institute liegt in der Vernetzung der beiden Hochschulen und ihren Standorten mit den dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sowie in der Erhöhung der Sichtbarkeit der jeweiligen Kompetenzbereiche in der Region. Mit der Einrichtung der hochschulübergreifenden „Virtuellen Institute“ soll im Rahmen von Digitalise_SWF dem Nachteil der Dezentralität abgeholfen werden: Professorinnen und Professoren der beiden Hochschulen vernetzen ihre Labore und Kompetenzen an mehreren Standorten so effizient, dass sie in ähnlicher Weise agieren können wie große Institute.
Eine weitere Maßnahme besteht in dem Aufbau eines Methoden-Baukastens für den Transfer. Im Projekt Digitalise_SWF sollen bereits erprobte Transferformate um neue Formate ergänzt werden. Auf diese Weise soll ein modernes Transferverständnis umgesetzt, in der Region etabliert und in den Hochschulen verankert werden. Neue Methoden sollen dabei helfen, aktuelle Entwicklungen schnell und anschaulich in die gesellschaftliche Diskussion zu bringen. Bausteine sind der „Erlebbare Transfer“ in Form von z. B. Makeathons, „Handlungsorte“ in Form von temporären Events in der Region (als Pop-Up-Labs oder mobil als Lab-on-Tour) sowie das Format des „Digitalen Coachings“.
Wie agiert das Vorhaben in der Region?
Durch die verteilten Standorte und die enge Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsverbänden und Kammern besteht bereits eine gute Vernetzung der Hochschulen in den Bereich der Wirtschaft hinein. Diese Zusammenarbeit soll in dem Projekt Digitalise_SWF weiter intensiviert werden. Darüber hinaus soll mit dem Projekt der Wissenstransfer in die Gesellschaft auf ein neues Level gehoben werden. Dies geschieht z. B. durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stadtlaboren und Organisationen zur MINT-Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie durch die „Handlungsorte“ mit den Elementen Lab-on-Tour und Pop-Up-Lab. Der stetige Dialog mit gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren soll zu einer neuen „Transferkultur“ in beiden Hochschulen führen, um auf diese Weise deren Rolle in der Region als Bildungs- und Forschungsinstitution sowie als Treiber für Innovation und Erneuerung weiter zu stärken.