16.09.2024 TransforMA
Wie Kinder und Jugendliche erfolgreich mitforschen
Wie gelingt Citizen Science, wie kann man Bürgerinnen und Bürger erfolgreich in Forschungsprojekte einbinden? Mit dieser Frage hat sich das IHS-Vorhaben TransforMA befasst: Es hat im vergangenen Jahr das Citizen-Science-Projekt „Die Sprach-Checker“ wissenschaftlich begleitet und daraus einen Leitfaden für erfolgreiche Bürgerwissenschafts-Projekte abgeleitet.
Das Mannheimer IHS-Projekt TransforMA hat sich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche Transfor-mationsprozesse aktiv zu gestalten und zu begleiten. Dazu gehört auch die wissenschaftliche Begleitung von anderen Forschungsprojekten, die sich mit dem Thema Transformation befassen oder Transformationsprozesse anstoßen.
Ein solches Projekt ist „Die Sprach-Checker“, ein preisgekröntes Citizen-Science-Projekt aus Mannheim. Dort hat das Institut für Deutsche Sprache (IDS) über Jahre mit Kindern und Jugendlichen aus dem Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West zusammengearbeitet, die systematisch die Mehrsprachigkeit ihres Umfelds untersucht haben. Das Projekt wurde von TransforMA wis-senschaftlich begleitet.
Die Ergebnisse der Auswertung sollen als so genannter Re-Transfer dabei helfen, weitere Citizen-Science-Projekte – insbesondere solche mit Kindern und Jugendlichen – erfolgreich auf- und umzusetzen. In mehreren Befragungen während und nach der Projektphase konnten die Begleitforschenden verschiedene Erfolgsfaktoren für gelungene Citizen Science herausarbeiten.
Quelle: Astrid Kickum/ Julia Derkau
Sie betonen dabei vor allem, wie wichtig der Aufbau von Netzwerken ist, um überhaupt Zugang zu den potenziellen Bürgerforscherinnen und -forschern zu erhalten. Auch ist es unumgänglich, sich mit der Lebenswelt der beteiligten Kinder und Jugendlichen vertraut zu machen und bei Bedarf auch entsprechende (pädagogische) Expertise einzubinden.
Noch wichtiger als die konkreten, für die Wissenschaft nutzbaren Ergebnisse des Citizen-Science-Projekts seien aber positive Nebeneffekte gewesen, berichtet das TransforMA-Team: Gefühle des Wertgeschätztwerdens, der Integration und Teilhabe seitens der Kinder und Jugendlichen waren der wertvolle „Beifang“ dieser Partizipationserfahrungen und wirkten sich stark auf deren Einsatz für das Projekt aus. Auch das Selbstwertgefühl der beteiligten Kinder und Jugendlichen sowie ihr Identitätsgefühl konnten im Projektverlauf sichtbar gesteigert werden.